Historische Orgeln in unseren Kirchen
Einen Ausschnitt aus der reichen und vielfältigen Orgelkultur zeigen die historischen Instrumente in unseren Kirchen.
Viele engagierte Förderer der Orgelmusik haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass die wertvollen Instrumente rekonstruiert und restauriert werden konnten.
Hans-Otto Rether und Eckhard Bahlmann haben 2018 eine Dokumentation der Orgeln im Dekanat Nassauer Land begonnen und unseren Kirchengemeinden Fotos und Beschreibungen der Instrumente zur Verfügung gestellt.
Orgel der Kirche Oberwallmenach, um 1746
Erbauer bisher (2018) nicht bekannt, Erbauung nach Bösken um 1746
[Aus den Oberwallmenacher Kastenrechnungen ist auf die Anschaffung der Orgel um das Jahr 1743 zu schließen. - Die große Ähnlichkeit zur Schölerorgel in Reitzenhain legt die Vermutung nahe, dass die Orgel in Oberwallmenach von dem Orgelbauer Johann Heinrich Kleine aus Freckhausen (Kirchspiel Eckenhagen bei Gummersbach), dem Lehrherrn Schölers, stammen könnte. (Notiz von M. Köhn, 1998)]
mechanische Traktur, Schleiflade, seitenspielig links, Pedallade hinterständigweiße Untertasten, schwarze Obertasten
Lit.: Bösken Bd. 2, Teil II, Seite 703f.
Manual C - c3
1. HOHLFLOETE 8'
2. GEDACT 8'
3. SALICIONAL DISCANT AB C1 8'
4. PRINCIPAL 4'
5. FLOETE 4'
6. QUINT 3'
7. OCTAV 2'
8. QUINT 1⅓'
9. MIXTUR 3FACH
VACANT
VACANT
Pedal D - d0
fest angehängtes Pedal
Windablaß
Stand: 27.04.2018, H.-O. Rether
Die Orgel der Kirche Diethardt, um 1782
Werk und Prospekt Johann Wilhelm Schöler, Bad Ems, um 1782
mechanische Spiel- und Register-Traktur, seitenspielig links Untertasten schwarz, Obertasten weiß, Pedallade hinterständig 2010 und 2011 restauriert durch Orgelbau Rainer Müller, Merxheim 2015
Rekonstruktion der Zungenregister Vox humana und Fagott/Clarinett Temperierung nach Neidhardt III ("für eine große Stadt")
Lit.: Bösken Bd. 2, Teil I, Seite 118 Rodeland, Seite 82ff.
Manual C - e3 (53 Tasten)
1. Gedact: 8'
2. Violdigamba2 8'
3. Solicinal:3 8'
4. Principal: 4'
5. Flaut: 4'
6. Quinta: 3'
7. Octav: 2'
8. Mixtur: 3fach 1'
9a. Fagott:Bass4 8'
9b. Clarinett:Discant4 8'
10. Vox humana 8' Tremulant
Pedal C - c1 (25 Tasten)
11. Subbass: 16'
12. Prin:Bass 8'
Copula = Pedalkoppel als Zug Evacuant (rechts unter der Manualklaviatur)
1 original C - f0, ab fis0 - c1
Ergänzung von 1965 durch Fa. Gebr. Oberlinger, Windesheim
2 C - H gedeckt
3 C - h0 aus Viol di Gamba 4 Teilung h0 / c1
Stand: 27.04.2018
Die Orgel der Kirche Welterod, 1866/1867
Orgelbauer Christian Friedrich Voigt, Igstadt bei Wiesbaden, 1866/67
Verwendung fanden Teile des Vorgängerinstruments von Johann Daniel Buderus aus Singhofen, darunter Gehäuse und große Balganlage (noch vorhanden) mechanische Traktur, seitenspielig links, kleine Lade für II. Manual Pedallade von D. Buderus weiße Untertasten, schwarze Obertasten Pedallade rückständig
1978/79 Renovierung durch Fa. Meyer aus Heusweiler
1979 Stilllegung der großen Balganlage
Lit.: Bösken Bd. 2, Teil II, Seite 816f. (Abweichungen in der Disposition)
I. Manual C - f3
1. Bordun 16'
2. Principal 8'
3. Gedackt 8'
4. Viola=digamba 8'
5. Flöte=draverse 8'
6. Octave 4'
7. Flöte 4'
8. Quinte 3'
9. Octave 2'
10. Terz 13∕5'
11. Mixtur 4fach Vacant
II. Manual C - f3
12. Physharmonika 8' (ohne Registerbezeichnung, ohne Zug, ständig eingeschaltet - durchschlagende Zungen ohne Becher, Klang wie Harmonium-Stimme)
als Zug: Manualkoppel II - I
Pedal C - c1
13. Subbaß 16'
14. Octavenbaß 8'
15. Nachthorn 4'
16. Prinzipal1 2' 1 hier mit "z" geschrieben!
als Zug: Pedalkoppel I - P
Stand: 27.04.2018, H.-O. Rether
Die Orgel der Kirche Lipporn, 1882
Friedrich (Sohn Karl Heinrich) Voigt, Igstadt bei Wiesbaden, 1882
seitenspielig rechts, mechanische Traktur Manuallade: mechanische Hängeventil-Lade mit schräg liegenden Registerkanzellen Pedal hinterständig - Pedallade: mechanische Kegellade
2008 restauriert durch Fa. W. Bosch Untertasten weiß, Obertasten schwarz Lit.: Bösken Bd. 2, Teil II, Seite 596
Manual C - f3
1. Principal 8'
2. Gedakt 8'
3. Salicional 8'
4. Octave 4'
5. Flöte travers 4'
6. Octave 2'
7. Cornett 3fach
Pedal C - d1
8. Subbaß 16'
9. Violon 8' Coppel = Pedalkoppel als Zug
Windablaß
2 Tritte: Mez, Forte
Stand: 27.04.2018, H.-O. Rether